Kaninchen, besonders Zwergkaninchen, sind beliebte Heimtiere. Viele werden jedoch aus Unkenntnis immer noch unter nicht artgerechten Bedingungen gehalten. Sie fristen ihr Dasein oft alleine, in viel zu kleinen Käfigen.
Doch auch Kaninchen haben ein Recht auf artgerechte Haltung!
SO sollte die Haltung nicht aussehen!!!
Auch Zwergkaninchen sind “richtig“ Kaninchen. Sie stammen genauso vom Wildkaninchen ab, wie ihre großen Verwandten. Sie haben somit auch die gleichen Bedürfnisse. Sie lieben es zu nagen, zu
buddeln, sich die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen, sich im Sand zu wälzen und auch im Regen draußen zu hoppeln. Sie sind absolut wetterfest!
Das Leben in einer Gruppe gehört ebenso dazu. Sozialkontakte mit Artgenossen sind unerlässlich, es wird gespielt, geschmust und auch eine Rauferei zur Sicherstellung des sozialen Ranges gehört zum
normalen Familienalltag.
Um Nachwuchs zu vermeiden, sollten die Böckchen natürlich kastriert sein!
Wenn einem die entsprechende Möglichkeit zur artgerechten Außenhaltung gegeben ist, wird es mit Sicherheit zu einem spannenden Erlebnis, Kaninchen draußen in reiner Gehegehaltung leben zu lassen. So gut wie jedes Kaninchen ist für die Außenhaltung bestens geeignet und da diese Form der Unterbringung auch sicher die ist, die der Natur am ehesten entgegenkommt, fühlen sich die Tiere dort auch besonders wohl.
Die Größe des Lebensraumes spielt eine bedeutende Rolle.
Für 2-3 Kaninchen sind 6 qm ein Minimum, es gilt aber natürlich:
Je grösser, desto besser!
Idealerweise sollte man sich einen teils schattigen, teils sonnigen Platz für das Gehege aussuchen. Ein Abschnitt des Geheges muss überdacht sein, so dass es dort immer Trocken ist. Das gesamte
Gehege muss absolut ein- und ausbruchsicher sein, damit die Kaninchen dort gefahrlos leben können.
Zusätzlich zur Hütte sollte das Gehege noch sehr viele Versteckmöglichkeiten und Naturmaterialien beinhalten. Einen ausgehöhlten Baumstamm oder eine Korkröhre kann man nur empfehlen. Andere Baumstümpfe, wurzeln, Äste und Zweige zum Klettern, Beknabbern und Verstecken dürfen aber auch nicht vergessen werden und sind sehr wichtig für eine gute Struktur des Geheges und damit für das Wohlbefinden unserer Kaninchen. Auch mit Hilfe von Steinen, Blumentöpfen und Brettern kann man das Gehege kaninchengerechter gestalten. Wichtig ist, dass man den Lebensraum seiner Kaninchen regelmäßig verändert und Altes durch Neues ersetzt, um so für Abwechslung zu sorgen.
Wie soll ein Außengehege aussehen?
Boden:
Beim Gehegebau gilt es sowohl die Bodensicherung (Als Durchbuddel-Schutz für die Kaninchen) als auch die Auswahl des Bodenmaterials zu beachten. Für die Tiere ist es toll, wenn sie in einem Gehege wo sie dauerhaft wohnen die Gelegenheit zum Buddeln haben. Damit das Gehege ausreichend ein- und ausbruchssicher bleibt, ist eine entsprechende Bodensicherung notwendig.
Maschendraht:
Um das Gehege ein- und ausbruchssicher zu machen, braucht man ausreichende Mengen vom richtigen Maschendraht und eine stabile Befestigung. Mit grünem Kunststoff ummantelter Draht ist nicht für Kaninchengehege geeignet! Die Kaninchen nagen die Kunststoffummantelung ab, der Draht liegt dann ungeschützt frei. Sofern der Kerndraht nicht verzinkt ist, kommt es schnell zur Rostbildung, dadurch wird der Draht sehr schnell brüchig, so dass er nicht mehr einbruchssicher ist. Hunde, Katzen, Marder und Füchse haben dann ein leichtes Spiel. Geeigneter Draht ist der viereckige verzinkte; er ist in verschiedenen Maschenweiten erhältlich. Um das Gehege Marder sicher zum machen empfiehlt sich eine Drahtstärke von mindestens 1 mm, je dicker desto sicherer!
Zusammenfassend ist die Außenhaltung zwar auch mit etwas Aufwand verbunden, aber insgesamt bereut man nie sich für diese Alternativhaltung entschieden zu haben - im Gegenteil. Man sieht den Tieren ihre Lebenslust einfach an, wenn sie sich den Wind um die Ohren pfeifen lassen, ihre Tunnel graben, durchs Gehege flitzen und dabei Haken schlagen, sich in der Erde wälzen oder einfach nur in der Sonne dösen.
Futter:
Zum Schluss ein kurzes Wort zur Fütterung, Kaninchen sind Pflanzenfresser und müssen die Möglichkeit haben rund um die Uhr zu fressen. Täglich viel frisches Heu ist nötig um die Verdauung
anzukurbeln.
Ein Kaninchentag sollte mit viel frischem Heu beginnen, mittags kann man geeignetes Grünfutter in Form von Möhren, Äpfeln Löwenzahn, Wiesenkräutern oder im Winter Grünkohl oder andere Salate füttern.
Zum Abend können dann Heupellets und ein wenig Trockengemüse gegeben werden.
Reines Körnerfutter, stark eingefärbte Futtersorten, Bonbons oder Schokolade etc. sowie stark blähende Kohlsorten gehören nicht auf den Speiseplan. Diese Dinge sorgen für Störungen der Verdauung und können zu lebensbedrohlichen Krankheiten führen.
Nun hat natürlich nicht jeder die Möglichkeit seine Kaninchen in einem Aussengehege zu halten, aber auch in der Innenhaltung muss ein tierwürdiges Leben ermöglicht
werden.
Jedes Kaninchen braucht mindestens einen Artgenossen
Ein Meerschweinchen als Kamerad für ein Kaninchen genügt nicht.
Neben dem Bedürfnis nach einem Artgenossen ist Bewegung ein weiteres Grundbedürfnis, Kaninchen müssen Sprünge machen, hoppeln, laufen auf erhöhte Flächen
springen können.
Es genügt nicht die Kaninchen nur ein oder zwei Stunden täglich frei in der Wohnung herumlaufen zulassen.
Weitere Anregungen zum Bau eines artgerechten Nagerheimes finden Sie hier:
BUCHTIPP von Mitgliedern der Arche Noah:
Artgerechte Haltung - ein Grundrecht auch für (Zwerg-) Kaninchen von Ruth Morgenegg/ISBN 3-9522661-0-8
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Für weitere Informationen und Fragen stehen Ihnen unsere Pflegestelle Silvia Prassel, Tel. 02683 / 31944 zur Verfügung.
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